Anthroposophie als Geisteswissenschaft

Hier finden Sie Aufsätze zur Anthroposophie, zur anthroposophischen Meditation, zur Waldorfpädagogik, sowie zur Erweiterung der Lebenswissenschaften (Biologie, Genetik, Evolutionslehre) durch die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners.


Christoph J. Hueck

Evolution im Doppelstrom der Zeit - Morphologie des organischen Erkennens 

 

Überarbeitete und ergänzte Neuausgabe

Akanthos Akademie Edition, Stuttgart 2023

Im Buchhandel und online verfügbar 

 

Die Fragen nach dem Wesen des Lebendigen und der Herkunft des Menschen können nicht materialistisch beantwortet werden. In diesem Buch wird die Auffassung Rudolf Steiners und anderer Naturforscher begründet, dass die Entwicklung des Menschen der urbildliche Sinn und das Ziel der Evolution ist. Der Autor zeigt, wie durch die genaue innere Beobachtung des organischen Denkens anhand naturwissenschaftlicher Fakten die Evolution als biologischer Gesamtprozess verstanden werden kann. Durch die Berücksichtigung des organischen Erkennens wird die Naturwissenschaft methodisch erweitert, ohne ihre empirische Strenge und gedankliche Klarheit zu verlieren, sodass sich neue Perspektiven eröffnen, um die genannten Fragen zu beantworten.   


Webseite www.rudolf-steiner-themen.de

Darstellungen zur Entwicklung des Kindes und Jugendlichen 

Mitarbeiter der Akanthos Akademie haben im Werk Steiners über 1.400 Zitate zur Entwicklungsanthropologie gesammelt und nach Themen geordnet. Inhaltliche Zusammenhänge zeigen wir auch als graphische Übersichten (Beispiel). 


Rudolf Steiner entwickelte eine Forschungsmethode, durch die das Geistige im Menschen und in der Welt bewusst erkannt und wissenschaftlich durchdrungen werden kann. Die Anthroposophie liefert eine Fülle neuer Begriffe und Ideen zu Fragen, an denen die materialistisch und positivistisch orientierten Natur- und Geisteswissenschaften aufgrund ihrer Voraussetzungen notwendig scheitern müssen. Dazu zählen die Fragen nach dem Wesen des Lebendigen, des Bewusstseins und des Geistes ebenso wie diejenige nach einem möglich Sinn der Evolution. In der Öffentlichkeit werden die anthroposophischen Ideen meist äußerst argwöhnisch betrachtet, wenn nicht belächelt oder ironisch abgekanzelt. Es ist nicht schwer, einzelne, abstrus klingende Behauptungen aus Steiners Werk herauszugreifen. Verloren geht dabei aber immer der Zusammenhang, aus dem sie stammen. Tatsächlich wird vieles von dem, was Rudolf Steiner darstellte, erst verständlich, wenn man die erkenntnistheoretischen und erkenntnispraktischen Hintergründe sowie die Zusammenhänge berücksichtigt, aus denen seine Aussagen hervorgehen. Dazu bedarf es allerdings - wie bei jeder anderen Wissenschaft auch - einer ausführlichen Beschäftigung mit der Anthroposophie. Die Texte und Videos dieser Seite sind aus solcher Beschäftigung hervorgegangen. Sie versuchen für ausgewählte Bereiche zu zeigen, wie die Anthroposophie einem wissenschaftlich geschulten Denken verständlich werden kann, und wie die anthroposophischen Konzepte grundlegende Fragen der Wissenschaft und des Lebens erhellen und beantworten können.


Vom abstrakten Denken zur Imagination

„Das abstrakte Denken ist nur eine Durchgangsstufe der denkerischen Fähigkeit. Wer es in seiner völligen Reinheit erlebt hat, wer seine Kälte und Kraftlosigkeit, aber auch seine Durchsichtigkeit mit vollem menschlichen Anteil in sich aufgenommen hat, der kann bei ihm nicht stehen bleiben. Es ist ein totes Denken; aber es kann zum Leben erweckt werden. Es hat die Bildhaftigkeit verloren, die es [in früheren Kulturen] als Traumerlebnis gehabt hat; aber es kann diese wieder erringen im Lichte eines intensiveren Bewusstseins. Von traumhafter Bildlichkeit durch vollbewusste Abstraktion zur ebenso vollbewussten Imagination: das ist der Entwickelungsgang des menschlichen Denkens. Der Aufstieg zu dieser bewussten Imagination steht als Zukunftsaufgabe vor der abendländischen Menschheit. Goethe hat einen Anfang damit gemacht, indem er für das Verständnis der Pflanzengestaltung das Ideenbild der Urpflanze forderte. Und dieses imaginative Denken kann wieder Impulse des Handelns aus sich heraustreiben.“

Rudolf Steiner:

Die Flucht aus dem Denken. GA 36, S. 86-90 


Anthroposophie - die Weisheit, die der Mensch spricht

„Stelle dich in die Mitte zwischen Gott und Natur, lass den Menschen in dir sprechen über das, was über dir ist und in dich hineinleuchtet, und über das, was von unten in dich hineinragt, dann hast du Anthroposophie, die Weisheit, die der Mensch spricht." 

Rudolf Steiner:

Anthroposophie, Psychosophie, Pneumatosophie. GA 115, 23.10.1909